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Eine alte Regensburger Stadtsage verbindet sich mit dem Hirschen über dem Eingang vom Hofbräuhaus. Einstmal soll der Kaiser bei einem Reichstag in den Wäldern vor den Toren der Stadt auf die Jagd gegangen sein. In Todesangst flüchtete ein vom Kaiser verfolgter kapitaler Hirsch in die Stadt und rettete sich in das Haus. Auf Bitten der kleinen Tochter des Hausherrn schonte der Kaiser das Leben des Tiers. Zum Andenken wurde der steinerne Hirsch mit echtem Geweih über dem Tor des Hauses angebracht.



Seit 1930 ist hier das Hofbräuhaus zu Hause
und seit 1988 ist es im Besitz der Familie Schafbauer.

Sehr verehrte Gäste,

wenn Sie aus dem Fenster auf das Alte Rathaus blicken, haben Sie die große Vergangenheit der Reichsstadt Regensburg vor Augen: Drüben im lichtgelben Reichstagsgebäude trafen sich über ein halbes Jahrtausend lang die Mächtigen des Abendlandes und rückten Regensburg in den Mittelpunkt der europäischen Weltgeschichte. In der nobel und fest bebauten Stadt an der Donau fühlten sich Kaiser und Könige, Kurfürsten und die Großen des Reiches so wohl, dass sie in ihren Mauern von 1664 bis 1806 den Immerwährenden Reichstag installierten. Der frühere Tanzsaal des Rates wurde fortan zum Reichssaal, in dem das „älteste deutsche Parlament” die Geschicke des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bestimmte. Seine politische Bedeutung mag vielleicht beschränkt gewesen sein. Doch zog mit den zahlreichen Gesandten und ihrem Gesinde internationales höfisches Leben in Regensburg ein.

Hier, wo Sie jetzt Platz genommen haben, auf dem Karree des Hofbräuhauses, stand das Haus „Zum goldenen Hirschen”, das früher die Wohnung des Kaplans der Ahakirche gewesen sein soll. Im 16. Jahrhundert gehörte das mächtige Anwesen mit Hof und Turm der Patrizier-Familie Schiltl. Am 26. September Anno 1575 zog der Kurfürst von Köln mit großem Gefolge in Regensburg ein und nahm „hier bei Christoph Schiltl sein Absteigequartier”. Der wohlbeleibte Kurfürst Clemens hatte vom Fenster eine vortreffliche Aussicht auf das „gleissende Gepränge der Aufzüge”, auf die prächtigen Kutschen der Gesandten und ihr berittenes Gefolge. Er sah das von den Hellebarden zurückgedrängte, jubelnde Volk und hörte die Rufe der Herolde. Er ließ sich ankleiden, die Perücke mit Silberpuder bestäuben, bestieg im Hof seine vierspännige Kutsche und reihte sich mit seinen Schreibern und der livrierten Dienerschaft in den von Pauken und Trompeten begleiteten Zug der Vornehmen des Reiches ein.

Wenn Sie im Hofbräuhaus aus dem Fenster auf den Erker des Reichssaals blicken. Dort sah man einst auch die Kehrseite der prächtigen alten Zeit. Unter diesem Erker wurde anno 1506 das sogenannte Narrenhäuschen, eine Art eiserner Käfig, erbaut. Dort wurden die „nächtlichen Ruhestörer, Raufbolde und dergleichen Individuen” gesperrt, schreibt der Chronist. Es ist gut, dass der Rat der Stadt diesen Pranger im Jahre 1810 abreissen ließ.

Horst Hanske (1935 bis † 2016)
4.2
Unser Hofbräuhaus, die traditionelle Gaststätte mit Außenbereich, die dem Gast bayerisches Flair und regionale Spezialitäten bietet, wurde aus rund 600 Google-Rezensionen mit satten 4.2 Sternen bewertet.

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